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Hesselbarth, Liane

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Das Jahr ihres Eintritts in die Deutsche Volksunion (DVU) war auch das Jahr ihres Einzugs in den Brandenburgischen Landtag: 1999 wurde die Liane Hesselbarth als eine von fünf DVU-Abgeordneten in das Parlament gewählt. Seitdem ist sie Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Präsidium des Landtages. In den folgenden Wahlkampf 2004 zog sie als Spitzenkandidatin der rechtsextremen Partei, dank des Ergebnisses von 6,1 % der Stimmen wuchs die Potsdamer DVU-Fraktion auf sechs Abgeordnete ? zwei Frauen, vier Männer.

Hesselbarth ist Beisitzerin im Bundesvorstand der DVU und stellvertretende Vorsitzende im Landesverband Brandenburg. Die DVU-Funktionärin scheint keine Berührungsängste mit der NPD zu haben. Wohlwollend begrüßte sie das im Jahr 2004 getroffene DVU-NPD-Wahlabkommen in der rechtsextremen Zeitschrift Nation und Europa mit den Worten „Rechte schießen nicht auf Rechte“. 2005 war sie beim Neujahrsempfang der NPD im sächsischen Landtag zu Gast.

In Potsdam ist Hesselbarth Vorsitzende des Ausschusses für Infrastruktur und Raumordnung und Mitglied im Finanz- und im Wirtschaftsausschuss. Mit wiederkehrenden Anträgen nach Kürzung der Diäten für Abgeordnete, um sie an die Einkommen „auch der Hartz-IV-Opfer“ anzupassen, versuchen sie und ihre Partei, sich zur Stimme der kleinen Leute zu machen.

Viele der in den Landtag eingebrachten DVU-Anträge werden von der Fraktionsvorsitzenden vorgestellt – und sie sind zahlreich: Allein bei der Haushaltsdebatte im Dezember 2007 stellte die DVU über hundert Änderungsanträge. Gefordert wurde unter anderem die Streichung der Mittel für das Landesprogramm „Tolerantes Brandenburg“ und Kürzung der Gelder für Opfer des Nationalsozialismus. Sie vertritt offen revanchistische Thesen: „Fast das gesamte angestammte Siedlungsgebiet des deutschen Volkes (…) ist jetzt in der Europäischen Union vereinigt?, freute sich eine DVU-Presseerklärung. „Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt (…), und für Nord-Ostpreußen findet sich auch noch eine Lösung.“

Hesselbarth betreibt einen Büroservice und lebt in Strausberg bei Berlin. Die Familie geriet im Juli 2005 in die Schlagzeilen, als die Wohnung ihres Sohnes Falko im Zuge einer Großrazzia gegen die mittlerweile verbotene Strausberger „Kameradschaft“ ANSDAPO polizeilich durchsucht wurde.

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