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26.01.2011 … Nach den Rechten sehen

Antisemitischer Übergriff in Erkner +++ „Altermedia“-Macher kommen wegen 50 Straftaten vor Gericht +++ „Tal der Wölfe“ läuft nicht in Deutschland an.

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Brandenburg: Antisemitischer Übergriff in Erkner. Eine Gartenbesitzerin, deren Mann sich zum jüdischen Glauben bekennt, hatte am Sonntag einen Einbruch und Brandspuren in ihrem Häuschen entdeckt. An die Fassade hatten Unbekannte einen Davidstern und das Wort „Raus“ geschmiert. Polizisten fanden Hinweise darauf, dass ein Brandbeschleuniger zum Einsatz kam (T-Online Nachrichten).

Mecklenburg-Vorpommern: Die Interenetseite des stellvertretenden NPD-Landesvorsitzenden David Petereit ruft Gesinnungsgenossen dazu auf, sich als beim neuen Fan-Radio von Hansa Rostock als Ehrenamtliche zu bewerben (Endstation rechts).

Die Betreiber der populärsten Internetseite der rechtsextremen Szene müssen vor Gericht. In einer 270 Seiten umfassenden Anklageschrift listen die Ermittler insgesamt 50 Straftaten auf, die Axel M. und Robert R. aus Stralsund als Betreiber von „Altermedia“ angelastet werden (Frankfurter Rundschau).

Der als antisemitisch kritisierte Film „Tal der Wölfe – Palästina“ wird nun doch nicht am 27.01.2011 in deutschen Kinos anlaufen. Das sagte eine Sprecherin der Kölner Verleihfirma Pera Film. Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) in Wiesbaden hat dem Action-Film zunächst keine Jugendfreigabe erteilt (Welt, Spiegel Online, Migazin).

Ein Jahr nach einem Übergriff auf eine jüdische Tanzgruppe, die in Hannover mit Steinen beworfen worden waren, konnte von den fünf ermittelten Tätern nur einer vor Gericht gestellt werden – und der streitet seine Beteiligung ab (Schaumburger Nachrichten).

Bayern: Die Mitglieder sind rechtsextrem, gewaltbereit und aus Geretsried, teilt das Innenministerium über die Neonazi-Kameradschaft „Jagdstaffel D.S.T.“ mit. Recht viel mehr will Minister Herrmann aber nicht sagen. Das Internet ist auskunftsfreudiger (sueddeutsche.de).

Volk in Bewegung„, laut „Endstation rechts“ das Leitmedium deutsch-nationaler Verschwörungstheoretiker aus dem Umfeld der NPD, hat einen neuen „Schriftleiter“: NPD-Bundesvorstandsmitglied Andreas Thierry geht, Roland Wuttke, Elektrotechniker und „nationaler Publizist“, kommt.

Antisemitismus ist vor allem an den Schulen ein Problem, Gewalt ist aber die Ausnahme. Ein Stimmungsbild aus Berlin (Frankfurter Rundschau).

Sachsen: Weil er ein T-Shirt der Döbelner Rechtsrocker ?Inkubation? getragen hat, muss ein 18-Jähriger Arbeitsstunden leisten. Er gab an, auch zur Band gehört zu haben (Sächsische Zeitung).

Bayern: Einen schwulen Geschäftsmann hat er zur Hinrichtung in den Wald geschleppt, ein kleines indisches Mädchen vor den Augen seiner Eltern zu Boden getreten, eine Dönerbude in Brand gesteckt. Aussteiger Manuel Bauer will mit seinen Erfahrungen aufrütteln ? auch, wenn er dabei sein Leben riskiert (nordbayern.de).

Brandenburg: In Folge eines Umzuges sollte der Integrationskindergarten ?Anne Frank? in Brandenburg seinen Namen verlieren. Die Eltern und Betreuerinnen protestierten. Dies sei ein falsches Signal in Brandenburg. Und sie hatten Erfolg (Mut-gegen-rechte-gewalt.de).

Mecklenburg-Vorpommern: Seit Oktober 2010 laufen die Vorbereitungen für das Konzert „Aufmucken gegen Rechts„, am kommenden Samstag findet es ab 18 Uhr in der Novahalle in Pasewalk statt. Organisiert wird der Abend bereits das zweite Mal von der Jugendgruppe Rotzfrech, die dem Verein Tacheles Uecker-Randow angeschlossen ist. Am Samstag ist es dann soweit. (Nordkurier).

Auseinandersetzung mit lokaler Erinnerungskultur: Schüler fordern in Hausach die Aberkennung der Ehrenbürgerschaft Adolf Hitlers und die Umbenennung einer Straße, die nach einem NS-nahen Unternehmer benannt ist (Schwarzwälder Bote).

Bericht über die Zustände auf dem Bundeswehr-Schiff „Gorch Fock“: Neben vielen Abwertungen (Gewalt, Erniedrigung, Sexismus usw.) gab es offenbar auch rechtsextreme Vorfälle (BILD).

Österreich: Beim österreichischen Werberat wurden 2010 570 Beschwerden eingereicht – 248 wegen Rassismus (Der Standard).

Der Buchhandelskonzern „Hugendubel“ wollte in seinem Online-Shop einen Filter einsetzen, der „Nazi- und Pädophilenliteratur“ sperren sollte, die die Datenbank der Deutschen Buch Handels GmbH offenbar mit ausweist. Statt dessen wurden allerdings schwul-lesbische, kirchenkritische, esoterische und kommunistische Texte gesperrt. Zur Anwendung des umstrittenen ?Filters? kam es durch die Kooperation von „Hugendubel“ mit dem „Weltbild-Verlag“ der katholischen Kirche. Inzwischen sperrt „Hugendubel“ von Hand (Frankfurter Rundschau).

Seufz: Smudo von den „Fantastischen Vier“, der eigentlich seit Jahren gegen Rechtsextremismus engagiert ist und wissen müsste, was er tut, gibt der Rechtsaußen-Zeitung „Junge Freiheit“ ein Interview. Die „Junge Freiheit“ lädt gern „unverdächtige“ Prominente zum Interview, um damit ihren rechtspopulistischen Artikeln gesellschaftliche Akzeptanz zu verleihen.(Endstation rechts).

Nach den homophoben Aussagen von Niki Lauda hat sich in den vergangenen Stunden auf Facebook ein wahrer Proteststurm entwickelt. Formel1-Weltmeister Lauda kommentierte die ORF-Sendung „Dancing Stars“: „Ich will nur nicht, dass Kindern und jungen Leuten ein völlig falsches Rollenbild beim Tanzen vermittelt wird. (…)Und deshalb gehört diese quotengeile Schwulen-Nummer vom Herrn Haider sofort gestoppt. Ich will nicht, dass tanzende Schwule wie Alfons Haider Vorbild für die Jugend sind.“ (Der Standard).

Diese Woche auf netz-gegen-nazis.de:

| Kaufempfehlungen für den Nazi-Haushalt

| Beliebte Bands der rechtsextremen Szene 2011

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