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05.03.2012 … Nach den Rechten sehen

Neonazis verletzen Mann am Oldenburger Bahnhof +++ Peinliche Provokation: Thor Steinar eröffnet neue Filiale namens ?Brevik? +++ 5000 Menschen protestieren in Münster gegen 250 Nazis.

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Neonazis verletzen Mann am Oldenburger Bahnhof
Sechs Neonazis haben laut Polizei am Sonnabendnachmittag vor dem Oldenburger Bahnhof bzw. in der Kaiserstraße rechte Parolen gegrölt und einen älteren Mann verletzt. Die Identität des Opfers, das offenbar dem Obdachlosenmilieu zuzurechnen ist, steht noch nicht fest (NWZonline.de).

Peinliche Provokation: Thor Steinar eröffnet neue Filiale namens ?Brevik?
Die bei Neonazis beliebte Kleidermarke Thor Steinar expandiert weiter. Gestern öffnete in Chemnitz die mittlerweile 13. Filiale ihre Pforten. Das Geschäft nennt sich ?Brevik? und erinnert unweigerlich an den norwegischen Massenmörder Anders Breivik (Endstation rechts).

5000 Menschen protestieren in Münster gegen 250 Nazis
Münster macht mobil gegen Neonazis: 5000 Menschen gehen auf die Straße. Die Polizei setzt das Demonstrationsrecht der Rechtsextremisten durch – zum Ärger mancher Gegendemonstrant/innen (stern.de, ksta, taz, DerWesten). Am nächsten Tag protestierten 250 Menschen gegen eine NPD-Schulung in Greven (Ahlener Zeitung).

Anschlag auf Demokratie-Laden in Anklam
Am Abend gab es eine Veranstaltung mit einem polnischen KZ-Überlebenden, nur wenige Stunden später wurde der DemokratieLaden in Anklam mit Davidsternen beschmiert. Nun ermittelt die Polizei (Endstation rechts).

Jüdischer Gastronom in Chemnitz gibt wegen Neonazi-Angriffen Restaurant auf
Jahrelang ertrug Shalom-Wirt Uwe Dziuballa (46) die Nazi-Attacken auf sein Lokal, jetzt ergreift er die Flucht und schließt sein jüdischen Restaurant in der Carolastraße in Chemnitz (BILD.de).

Ungarischer Autor Kertesz bittet in Kanada um Asyl
Der ungarische Schriftsteller Akos Kertesz hat wegen einer gegen ihn gerichteten Hetzkampagne um Asyl in Kanada gebeten. Der 79-jährige jüdische Roman- und Drehbuchautor sei am 29.Februar mit seiner Ehefrau in Montreal eingetroffen, hieß es. Er sei in seiner Heimat „physischen Belästigungen und Drohungen ausgesetzt“ gewesen, hieß es in einer Mitteilung Kertesz‘ (Welt.de).

Sachsen-Anhalt: Fast jeder vierte NPD-Mandatsträger rechtskräftig verurteilt
Fast jeder vierte NPD-Mandatsträger in Kreistagen, Gemeinde- und Stadträten des Landes ist bereits rechtskräftig wegen einer Straftat verurteilt worden. Darunter sind Delikte wie Volksverhetzung, vorsätzliche und gefährliche Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Ein Mandatsträger wurde wegen gleich „92 tateinheitlicher Fälle des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ verurteilt (Naumburger Tageblatt).

Razzia gegen „Unsterbliche“ in Harburg
Am 17. Dezember marschierten Neonazis, maskiert als „Unsterbliche“ mit weißen Masken, durch Harburg bei Hamburg. Nun wurde bei 17 der Teilnehmenden eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Dabei fand sich Nazi-Propagandamaterial und Wurfgeschosse, ein Baseballschläger, Fahnen mit der SS-Parole „Meine Ehre heißt Treue“ sowie Schreckschusswaffen und waffenähnliche Gegenstände – allerdings nichts, was für einen Haftbefehl reichte (ndr.de, han-online.de, mopo.de). Auch in der Schweiz hat sich eine Nazi-Gruppe als „Unsterbliche“ maskiert auf die Straße begeben. Zudem nutzen deutsche Neonazis Schweizer Webserver, berichtet bazonline.ch.

Kiel zeigt mit „Kein Ort für Neonazis“-Schildern Flagge
Im Kampf gegen Rechtsextremismus setzt Kiel ein deutschlandweit bislang einzigartiges Zeichen: In der ganzen Stadt werden 500 Schilder befestigt. Die Aufschrift: „Kein Ort für Neonazis“ (shz.de, stern.de, taz)

Prozess Winterbach: Neonazis mauern weiter
Auch mit dem zwölften von insgesamt bis Ende Mai angesetzten 31 Verhandlungstagen kommt die dritte große Jugendkammer des Stuttgarter Landgerichts der Aufklärung um den Brandanschlag von Neonazis auf eine Hütte nahe Winterbach im Remstal nicht näher. Im Gegenteil. Denn zumeist pflegen die Zeugen aus der rechten Szene eine Art Schweigekartell und können sich an rein gar nichts erinnern oder sind eigener Aussage zufolge lediglich betrunken auf dem Party­grundstück herumgelegen (Stuttgarter Nachrichten, ZEIT online).

Gegen Nazis in Chemnitz heute mit Kraftclub
Mit Unterstützung von Bands und DJs ruft ?Supersonic?, ein Bündnis aus Clubs, Veranstaltern, Labels und Kulturinitiativen gemeinsam mit dem Bündnis „Chemnitz Nazifrei“ unter dem Motto „Don’t Look Back In Anger“ am 5. März in Chemnitz zu einer Gegendemonstration gegen einen geplanten Neonaziaufmarsch auf. Die Demonstration beginnt 16 Uhr am Hauptbahnhof (Sachsen-Fernsehen.de, BILD).

Anonymous: Fucknazifriday gegen „Kategorie C“-Shop
Anonymous-Aktivisten kündigen seit Kurzem an, jeden Freitag eine Internetseite von Neonazis zu hacken. Diesmal traf es den Online-Shop der Hooligan-Band ?Kategorie C?. Erneut wurden über 1.000 Kundendaten ins Netz gestellt (Endstation rechts).

Bundesinnenminister ehrt „Little Woodstock“
?Gegen Neonazis und rechte Gewalt zu sein, ist leicht. Diesen Widerstand auch konsequent zu zeigen und zu leben, kann sehr schwer sein.? Mit diesen Worten eröffnete Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger, die Verleihung des Bürgerpreises der deutschen Zeitungen an Birgit und Horst Lohmeyer (mut-gegen-rechte-gewalt.de)

Nordrhein-Westfalen hat jetzt auch eine Opferberatungsstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt
Eine Familie aus Westfalen ist seit drei Jahren im Visier von Neonazis. Jetzt bekommt sie erstmals Hilfe: durch „Back up“, einer neuen Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer Gewalt in NRW. Zurzeit werden aus dem Ruhrgebiet rund 30 Menschen betreut (wdr.de).

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Strategie Rechtsextreme Bürgerinitiativen

Immer wieder sucht die NPD nach Strategien, verdeckt an Bürger*innen heranzutreten, um ihren Rassismus unverdächtiger platzieren zu können. Erste Versuche,…

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