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01.10.2010 … Nach den Rechten sehen

Nazi-Idylle im Steinauweg in Dortmund +++ Proteste gegen Geert Wilders-Besuch am Wochenende in Berlin +++ Kirchheim wehrt sich gegen rechtsextreme „Erlebnisscheune“.

Die tägliche Presseschau von netz-gegen-nazis.de

Dortmund-Dorstfeld ist seit Jahren als Problemstadtteil mit hoher Neonazi-Quote bekannt. Jetzt sammeln sich Anhänger der ?Skinhead Front Dortmund Dorstfeld? gezielt im Wohngebiet um den Steinauweg. Tätowierte Glatzköpfe schubsen ihre Kinder auf der Schaukel an und tragen dabei Shirts mit KuKuxKlan-Logos oder Aufschriften wie ?Arbeit macht frei ? wir machen einen Traum wahr. Bitte verlassen Sie unser Land durch den Schornstein?. Nicht-rechte Bewohner sprechen von „einer Art nationalsozialistischer Wohnqualität“ (bnr.de).

Halberstadt: Neonazis demonstrieren am 2. Oktober gegen Deutschland (Störungsmelder).

Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders kommt am Wochenende nach Berlin. Der Sicherheitsaufwand ist hoch, der Veranstaltungsort wird geheim gehalten. Das Bündnis ?Rechtspopulismus stoppen? kündigt massive Proteste an (Störungsmelder).

In Kirchheim (Thüringen) wird seit anderthalb Jahren die Erlebnisscheune für rechtsextreme Veranstaltungen von einer Privatperson vermietet. Dort finden NPD-Parteitage, Nazi-Tagungen, Parteiveranstaltungen und Konzerte statt – im Schnitt zwei bis drei Mal im Monat (Radio f.r.e.i.)

Volksabstimmung in der Schweiz: Rechtspopulistsche SVP wettert gegen Kunstprojekt von Thomas Demand in Zürich – und gewinnt. Interview mit dem Künstler (Welt).

Die taz interviewt Verfassungsschutz-Präsident Heinz Fromm über militante Neonazis, die Chancen einer Anti-Islam-Partei und warum er Linksparteipolitiker Bodo Ramelow beobachtet.

Kommunalwahlen in Ungarn am Wochenende werden wohl einen Erdrutschsieg für Rechtsaußen bringen (Die Presse).

Österreich: Bei der Landtagswahl in der Steiermark konnte die rechtsradikale FPÖ am vergangenen Wochenende ihr Ergebnis mehr als verdoppeln. Im Wahlkampf hatte die Partei ein Computer-Spiel herausgebracht, bei dem man Minarette und Muezzine abschießen konnte (Mut-gegen-rechte-gewalt.de).

Aufregung um „Südwild“-Redakteure vom Bayerischen Rundfunk, die vor Sarrazin-Lesung in München mit einer fiktiven neurechten Partei auf „Mitgliedersuche“ gingen (tz).

?Unser Name Verein zur Förderung einer Stätte der Begegnung, Beratung und Kultur in Hungen? hat sich nicht durchgesetzt. Vielmehr sind wir als „der Verein mit dem unaussprechlichen Namen“ bekannt geworden?, meinte Ingrid Meybohm. Jetzt feiert der Verein aus Gießen, der sich vor allem gegen Rechtsextremismus unter Jugendlichen engagiert, 20jähriges Jubiläum (Gießener Anzeiger).

Die rechtsextreme NPD plant für Ende Oktober eine Demonstration in Offenburg. Motto ist eine offenbar als West-kompatibel angesehene Variante des „Todesstrafe für Kinderschänder“-Themas: „Nachträgliche Sicherungsverwahrung ist legitim ? keine Freiheit für Schwerststraftäter“ (Badische Zeitung).

Eschede diskutiert: Wie angemessen an Peter Deutschmann erinnern, der vor elf Jahren von zwei Neonazis ermordet wurde? (Cellesche Zeitung)

Das Beispiel der Regensburger Gastwirte mit ihrer Aktion „Keine Bedienung für Nazis“ macht Schule. Auch die Stadt Fürth will auf die Fürther Gastwirte einwirken, dass keine Räumlichkeiten für Nazitreffen und -veranstaltungen mehr zur Verfügung gestellt werden (Endstation rechts).

Russlanddeutscher „Reichsbürger“ und Holocaustleugner in Berlin vor Gericht (bnr.de).

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