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Zur Kugelschreiberlegende

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Aber schon die niederländische Untersuchung des Gerechtelijk Laboratorium hatte Mitte der 1980er Jahre gezeigt, dass die Kugelschreiberschrift lediglich auf zwei losen Notizzetteln früherer Gutachter vorgefunden wurde und dass diese Notizen in keinerlei Zusammenhang mit dem Inhalt des Tagebuchs stehen. Sie sind zweifelsfrei später hineingeraten. Zugleich konstatieren die Wissenschaftler des forensischen Labors, dass die Handschrift auf diesen beiden Notizzetteln „in weitgehendem Maße“ von der Handschrift des Tagebuchs abweicht. Fotos der Zettel wurden in die wissenschaftliche Tagebuchausgabe des NIOD aufgenommen (siehe: Die Tagebücher der Anne Frank, Vollständige, textkritische, kommentierte Ausgabe, 1988, S. 196 ff.). Herr Hans Ockelmann aus Hamburg teilte dem Anne Frank Haus, das das Erbe Anne Franks bewahrt (o.ä.), 1987 mit, dass die mit Kugelschreiber verfassten Notizen von der Hand seiner Mutter stammten. Dorothea Ockelmann war Mitarbeiterin des Teams gewesen, das Anne Franks Schriften im Jahr 1960 graphologisch untersucht hatte.

Der Autor ist Direktor des Anne Frank Zentrums Berlin

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2022-05-01 Berlin (247)

Interview „Vorher waren es Rechte, die antisemitisch waren, jetzt Teile des linken Milieus“

„Ich glaube, dass man Antisemiten bekämpfen kann, nicht aber den Antisemitismus. Das ist ein Grundgefühl, das kein Fehler im Betriebssystem der Moderne ist. Es gehört zur Moderne.“ Ein Interview zum Auftakt der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus mit Natan Sznaider, Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv.

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