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Ausländerfeindlichkeit? Nein, Rassismus

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Fremdenfeindlichkeit ist ein Begriff, der ausdrücken soll, dass Menschen sich feindlich gegenüber anderen Menschen verhalten, weil sie ihnen fremd erscheinen – also auch, aber nicht nur gegenüber Menschen, denen sie zuschreiben, Migrant_innen zu sein, sondern auch gegenüber Tourist_innen, Zugereisten, Flüchtlingen und allen, die nicht als nicht ihrem „Wir“ zugehörig gesehenen werden. Der Begriff „Fremdenfeindlichkeit“ ist also ein Versuch, den Auslands-Bezug in der „Ausländerfeindlichkeit“ zu erweitern, weil er eben schlecht passt. Wissenschaftler der Universität Bielefeld definieren in ihren Studien zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit: „Fremdenfeindlichkeit bezieht sich auf bedrohlich wahrgenommene kulturelle Differenz und materielle Konkurrenz um knappe Ressourcen“ (Studie 2014). Aber im Endeffekt werden auch hier die Opfer aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes, ihrer Haut- und Haarfarbe, aufgrund biologistischer Merkmale oder aufgrund einer angenommenen Kultur abgewertet, angefeindet oder angegriffen. Auch dies ist also einfach Rassismus

Wer stattdessen ausdrücken möchten, dass Menschen finden: „Wir waren zuerst hier und sollten mehr Rechte haben als die, die erst später hierher gezogen / eingewandert sind“ – das nennt man Etabliertenvorrechte. Auf Etabliertenvorrechte zu pochen ist ebenfalls abwertend und gegen die Gleichwertigkeit von Menschen gerichtet, aber unabhängig vom Erscheinungsbild oder einer zugeschriebenen „Kultur“ eines Menschen. 

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