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18.03.2009 … Nach den Rechten sehen

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Die tägliche Presseschau auf netz-gegen-nazis.de

Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts in Niedersachsen (KFN) wirft Fragen auf: Demnach sind 14,4 Prozent der befragten 15-Jährigen aus ganz Deutschland „sehr ausländerfeindlich“ eingestellt. Rund 5 Prozent der Jungen und 2,6 Prozent der Mädchen gaben an, Mitglied einer rechtsextremen Gruppe zu sein. Regional seinen besonders der Osten und Süden Deutschlands betroffen.(taz)
Der Aussage „In Deutschland gibt es zu viele Ausländer“ stimmten uneingeschränkt gar 29,7 Prozent der Befragten zu. 6,4 Prozent der Jungen und 2,1 Prozent der Mädchen äußerten sich offen antisemitisch (Frankfurter Rundschau).
Überraschend klar ist auch die Ursachenanalyse der Wissenschaftler: Jugendliche, deren Eltern von Sozialhilfe oder Arbeitslosenhilfe leben, die elterliche Gewalt erlebt haben, gewalttätige Computerspiele nutzen, mehrmals die Woche Alkohol trinken und die Hauptschule besuchen, sind laut Studie häufiger Mitglied in rechten Gruppierungen als andere Jugendliche (taz).

Die Zahlen werfen aber auch Fragen auf: Sie liegen weit höher als etwa die Mitgliedszahlen rechtsextremer Kameradschaften, die der Verfassungschutz angibt. Wer hat recht, fragt etwa die taz.
Vielleicht ist es aber, wie so oft in diesem Bereich, eine Frage der Definition: Schließlich muss eine rechtsextreme Gruppe noch keine Kameradschaft sein. Erschreckend bleiben die Einstellungswerte, also die weite Verbreitung von Rassismus und Antisemitismus, und die Tendenz, die die Süddeutsche Zeitung festhält: Rechtsextreme Gruppierungen sind für Jugendliche offenbar aktuell wesentlich anziehender als andere Jugendbewegungen.

Die Leipziger Volkszeitung bringt Tipps, wie Eltern erkennen können, ob Ihr Kind gefährdet ist.

Aber was finden Jugendliche nur am rechtsextremen Brimborium. Die taz hat zwei Aussteiger befragt, die beide explizit politische Gründe nennen, aber behaupten, ein großer Teil der Szene sei eigentlich unpolitisch, aber gewaltaffin und simpel.

Warum tut sich der Staat eigentlich so schwer damit, die NPD zu verbieten oder zumindest effektiv zu enttarnen? Auf den Internetseiten von Bayern 2 gibt es dazu einen Text, und heute abend (21.30-22.30 Uhr) ein Dossier Politik im Radio mit Toralf Staud.

Ist Kategorie C denn nun eine unpolitische Hooligan-Band oder doch rechtsextrem? Ein Redakteur der Leipziger Internetzeitung sieht’s flapsig – ein Leser war da und weiß mehr.

Die „Kameradschaft Darmstadt“ spuckt im Internet große Töne, und am Sonntag marschierten 20 Rechtsextreme als unangemeldete Demo durch die Darmstädter Innenstadt. Allerdings: Die 13, die festgenommen wurden, kamen alle nicht aus Darmstadt, berichtet die Frankfurter Rundschau.

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Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam gegen Rechtsextremismus?

Lehren aus dem NSU? Mehr Geld für Demokratieprojekte? Extremismusklausel abschaffen? Die Amadeu Antonio Stiftung und Netz-gegen-Nazis.de haben die Wahlprogramme von Union, SPD, Grünen, Die Linke, FDP und Piraten unter die Lupe genommen und die Positionen zum Thema „Zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechts“ herausgefiltert – ein kommentierter Überblick.

Von Redaktion

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2017-09-26-Protestluege

Die Lüge von der Protestpartei

Angeblich ist die AfD eine Protestpartei, so stellen es die Volksparteien und auch die AfD-Wähler_innen selbst gerne dar. Dabei stimmt das nicht.

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